1. |
Zerstören
04:16
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zerstören
ein blauer neuer tag
ein klarer morgen
ein weisses blatt papier
und sprühende ideen.
eine unberührte seele
von einem neuen kind
eine junge dunkle nacht
die alle taten schluckt
der erste satz
in einem ungelesenen buch
das erste wort in einem ungesungen lied
ein frühlingstag
der sprung ins klare wasser und ein schluck davon
ein blick auf die erste liebe
die grosse liebe
alles grenzenlos, alles
grenzenlos
sind hier nur die verprechen
in der mobiltelephonie
der bauplan für diese welt
eine beleidung für jeden guten Geschmack
in den Gedanken:
Nur Grenzen und Gefälle
stahl und stein und Gewalt
gemacht aus menschlichen gedanken
und es braucht menschliche gedanken
um all das zu zerstören.
Es braucht keine Gewalt, keinen Stahl und Gestein
keine autorität in den Köpfen und in der Infrastruktur
es braucht nur menschliche Gedanken
um all das zu zerstören
es braucht keine gewalt
keinen stahl und gestein
in den köpfen und in der infrastruktur
es brauch nur menschliche gedanken
um all das zu zerstören
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2. |
Wie Sonntagnachmittag
05:01
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wie sonntagnachmittag
und ich bin froh, dass ich Dir nicht auf die eier geh
ich liege im gras
und nicht am grund vom mittelmeer, oder vom ärmelkanal
glücklich sein ohne zu lügen
ist für mich wohl wie für euch sonntagnachmittag.
sie ist so weit weg
und es ist ok
das hat sie so gewollt
liebe ist doch keine pflicht
sie passt halt nur so gut zu punk
weil sonst halt nicht mehr so viel übrig bleibt
weil sonst nicht mehr viel übrigbleibt
nur punk und liebe
nur hier bin ich daheim
irgendwie
so halb
weil sonst halt nicht viel übrig bleibt.
arbeit macht manchmal sogar spass
aber ich mach sie nur für mich
ihr könnt mich mal
mit eurem sonntagnachmittag
ich mach irgendwas, scheissegal
oder auch nichts, gar nichts
faul sein, ohne schlechtes gewissen
in diesem land will das gelernt sein
punk und liebe
nur hier bin ich daheim
irgendwie
so halb
nicht dass ich kein pflichtbewusstsein kenne
nicht dass es mich nicht ruft
aber ich wehr mich tapfer
nur punk und liebe nur hier bin ich daheim
irgendwie so halb
weil sonst halt nicht mehr so viel übrig bleibt
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3. |
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"Nieder mit den Thujahecken!"
steht da an der wand.
mit dunkler schwarzer Farbe
von krakeliger hand.
ein verlorener schwacher aufschrei
in mitten schönster ordnung
was gibt es da zu schrein?
was gibt es da zu schrein?
die schöne ordnung
lügt uns schamlos ins gesicht
wen kümmert's?
hier will niemand etwas and'res hörn
als rasen, hecke, turnverein
innen, aussen, oben, unten
links und rechts, stadt und land
minderheit und mehrheit
freiheit und gefangenheit
mit papier und ohne
minderheit und mehrheit
minderheit
***
die meisten schützst du
den meisten gibst du halt
die meisten stützst du
für viele bist Du ein beweis
dass es uns gut geht,
dass hier alles
mit rechten dingen zu geht
keine lüge passt uns mehr
als die von der ordnung
von mehrheit und gesetz
und vom wohlstand
nur zu gern halten wir uns an Dir fest
unsre abgründe bedeckst Du, die wunden beleckst Du
und von unsren ängsten schirmst Du uns ab
die meisten schützst du
den meisten gibts du halt
die meisten stützst du
doch manche machst Du krank
was gibts da zu verstecken?
gibt es da was zu sehn?
hinter euren Hecken?
Thuja?
schirm uns ab
schliess uns ein
Thuja, du sollst unser schutzwall sein
schirm uns ab
schliess uns ein
Thuja.
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4. |
Fledermauskacke
04:14
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mach was Du willst
Führ deinen Kampf
Deine Mission
Deine Agitation
Deine Revolution
mach was Du willst
machs wie Du willst
Hauptsache Revolution
Batshit/Fledermauskacke
mach flecken aufs Papier
macht mehr flecken aufs Papier
mach mehr flecken aufs Papier
die ganze Welt
oder nur ein fleck auf dem Papier
auf jedenfall ein grund zum streiten
Du denkst Du erklärst uns die Welt
Doch Du erklärst uns nur dich selbst
und am Ende geben wir uns gegenseitig
mit Schirmen auf Dach
Rorschach
kauf Dir einwegticket nach Rorschach
ich bleibe hier
kauf Dir ein Einwegticket nach Rorschach
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5. |
Aussterben
04:00
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aussterben
mit allen kriegen, mit aller korruption / mit allen krisen, allen karrieren und allen knästen / mit allen göttern und allen götzen, mit ihren grenzen / mit allen profiten, allen parteien und den papieren / mit allen mächten und aller macht, mit den massakern / mit ihren giften und ihrer gier -- diese idioten... / aussterben, das wäre nichts als konsequent / das sieht doch jedes kind / wenigstens für vier minuten, in diesem lied / uns gehört die welt und die idioten sterben aus / dieses lied ist für unsern letzten Rückzug / ein versteckter garten, wild und geheim / in hohen mauern aus bröckelndem gestein / nur zwei optionen: resignation oder massaker / du hast doch längst gewählt / wir haben alle längst gewählt / doch in diesem lied: nur du und ich und eine perspektive / uns gehört die welt und die idioten sterben aus / nur du und ich und eine perspektive / so wie damals, als wir noch glaubten: uns gehört die welt und die idioten sterben aus / die rücksichtslosen sterben aus.
extinction
all their wars, all their corruption / all their crises, all their careers and all their penitentiaries / all their gods and idols, and all their borders / all their profits, all their parties and their papers / all their force sand their power, their massacres / their poisons and their greed – these idiots… / extinction, nothing but a logical consequence / any child can see it / going extinct, at least for these four minutes, in this song / the world belongs to us and all idiots become extinct / this song is our last retreat / a hidden garden, wild and secret / inside tall walls made of crumbling bricks / just two options: resignation or massacre / you’ve made that choice a long time ago / we have all made that choice a long time ago / in this song, though, it’s just you and me and one option / like back in the days when we still believed: the world belongs to us and all idiots become extinct / all the ruthless one become extinct.
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6. |
Zweifel zu Krümeln
02:53
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schau mich nicht so an
von jeder wand
auf jedem schirm
in jeder strasse
red nicht so auf mich ein
mit all dem hohn
und all dem hass
und all den Lügen
nur ein plakat
wenn's nur eins wär...
was ist das für ein land, in dem man
aufmerksamkeit für lügen kaufen kann?
in dem man meinungsterrorismus mit meinungsfreiheit legitimiert
repetion schafft repetion schafft repetition
macht lügen mit lügen zu fakten
schafft fakten aus dem nichts
dreh die mühle, dreh die mühle
dreh die mühle
mahl jeden zweifel zu Krümeln
mahl die krümel zu staub
streu uns den staub ins gesicht
und blas die Lügen auf
bis zur unkenntlichkeit
bis ihr sie glaubt
Dräng dich nicht so auf
in jedem blick
in jedem strich
und in der sprache
schau mich nicht so an
von jeder wand
auf jedem schirm
in jeder strasse
nur ein plakat
wenns nur das wäre
ein volk verkauft sein herz
wer hat das bezahlt?
wer hat das bezahlt?
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7. |
Lügen
03:29
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Lügen
wie ein schneeball haben wir das eis um uns gewickelt / jeden tag eine neue schicht, jeden tag eine neue schicht / isoliert von allen alternativen / verdammt in uns selbst zu verharren / gelähmt, blockiert und tiefgefroren /machtlos treiben wir immer weiter / immer kälter, immer schneller / immer tiefer rollen wir uns ein / immer dichter, immer kälter, immer schneller / immer enger spinnen wir uns ein / die gedanken und gefühle treiben inzest / die ideen und perspektiven treiben inzest / und aus der ferne erkennen wir blass,
alle anderen wege die wir hätten gehen können / so unerreichbar jetzt, durch das eis und die fäden und dornen /
unpassierbar der weg zurück zum anfang, verstellt von allen unsren Fehler und von unsren Opfern / unerreichbar jeder andere pfad, jede andere Richtung / und so bleibt uns nichts anderes übrig, als den weg zu akzeptieren / uns in immer neue lügen zu verkriechen und uns damit zu trösten: es ist der einzig mögliche,
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8. |
Am Ende lacht der Geist
02:24
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am ende lacht der geist
was bleibt ist so viel grösser als der abschied / der war zwar kurz und schmerzhaft, doch vorbei / was sind schon 28 tonnen / gegen einen geist von deiner dimension? / ich halt mich fest an dem, was überlebt hat / es ist so viel und so präsent / unverletzbar, unantastbar / angehäuft für uns, jahr für jahr, tag für tag, stunde für stunde / bis zum lezten Atemzug / lass die tränen fliessen, das geht vorbei / ein zwischensieg, vielleicht, für die materie / doch am ende lacht der geist / all deine liebe / all deine ideen / all deine lieder / sie bleiben bestehn / all deine bilder / all deine musik / all deine worte / deine Zuversicht / deine klaren gedanken / dein sprühender witz / deine zährtlichkeit / und dein sinn für genuss / all deine abscheu / all deine wut / all deine Schmerzen / all deine wut / deine konsequenz / deine renitenz / am ende lacht der geist / am ende lacht der geist / am ende scheint der geist / über den tod hinaus
in the end, spirit prevails
that which remains is so much bigger than the farewell/ which was quick and painful, however, it’s over now / what are 28 tons / against a spirit like yours?/ I cling on to what has survived / it is so much and so ever-present / invulnerable, untouchable / accumulated for us, year by year, day by day, hour by hour / until the last breath / let the tears flow, it will pass / an in-between victory, won by materiality, maybe / in the end, though, spirit prevails / all your love / all your ideas / all your songs / they persist / all your pictures and images / all your music / all your words / your optimism / your clear thoughts / your sparkling wit / your tenderness / and your love of pleasure / all your disgust / all your anger / all your pain / all your anger / your consistency / your resistance / in the end, spirit prevails / in the end, spirit prevails / in the end, spirit prevails / beyond death
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9. |
1988
04:10
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1988
neunzehnachtundachzig
lagst Du da, mit dem Kopf in der Kotze
eine Nadel im Arm
und Deine Augen blickten ins Nichts
du hast mich nicht gesehen
wie solltest Du auch?
doch ich hab dich nie vergessen
mein weltbild war zerstört
neunzehnachtundachzig
machte klar, irgendwas läuft schief,
wieso tun die Menschen,
was sie offensichtlich zerstört, selber zerstört?
neunzehnachtundachzig
schaute ich zu, wie Du den Tod umarmst
die schwelle übertrittst
-macht's gut...
du hast mich kalt erwischt
in meiner achtjährigen idylle
das Elend kratzt an der Tür
Leute sterben keiner weiss wofür
1988 - das elend kratzt an der Tür
Leute sterben, keiner weiss wofür
noch lange nach 1988
hast Du mich verfolgt
in manchen kindheitsalbtraum sah ich dein gesicht
was wohl aus dir geworden ist? sags mir lieber nicht
ich lebe
ich lebe noch
ich lebe
immer noch
wir leben
wir leben noch
wir leben
immer noch
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